Regentropfen trommelten auf das Dach unseres Wohnmobils, als wir am zwanzigsten Tag unserer Kroatienreise erwachten. Doch während wir gemütlich im Wohnmobil frühstückten, zeigte sich die Natur von ihrer gnädigen Seite, der Regen liess nach und die Wolkendecke riss langsam auf. Während ich das Wohnmobil abfahrbereit machte, nutzten Sibylle und Mia die Gelegenheit, noch Akazienhonig zu kaufen.
Unser Ziel für den Tag waren die Tropfsteinhöhlen von Baredine. Mit Blick auf die wechselhaften Wetterprognosen hatten wir unser Programm so angepasst, dass wir vor allem Innenaktivitäten planten. Wir parkten unser Wohnmobil auf einem grossen, leeren Parkplatz und machten uns zu Fuss auf den Weg zur Grotte. Google Maps führte uns über nasse Feldwege, was unseren Schuhen und Hosen deutlich anzusehen war.
Wir waren nicht die Einzigen mit dem Gedanken, die Tropfsteinhöhle zu besichtigen. Eine lange Schlange wartete bereits vor dem Eingang. Leider konnte die Höhle nur mit einem Führer besichtigt werden und die nächste freie Führung startete erst in zwei Stunden.
Glücklicherweise gab es direkt bei der Höhle eine Ausstellung mit alten Traktoren. Aufgrund des grossen Andrangs war der Eintritt in die Ausstellung im Höhleneintritt inbegriffen. Die Kinder waren begeistert, die Traktoren erklimmen zu dürfen und so verging die Wartezeit wie im Flug.
Bevor wir uns der Herausforderung von 270 Stufen in die Tiefe der Höhle stellten, stärkten wir uns noch mit einer kleinen Mahlzeit. In der angenehmen Kühle der 14°C unter der Erde wurden wir mit beeindruckenden Stalagmiten und Stalaktiten in fünf verschiedenen Kammern belohnt. Eine besondere Attraktion war ein Grottenolm, der in einem kleinen See in der untersten Kammer lebte.
Der Aufstieg war ebenso anstrengend, doch Ben und Mia meisterten die Treppenstufen mit Bravour. Oben angekommen, genossen wir die warmen Sonnenstrahlen und planten unsere nächsten Schritte. Wir entschieden uns dazu, noch ein Stück zu fahren und steuerten Aquileia an, wo wir auf einem kleinen Campingplatz für eine Nacht unterkamen. Unser Ziel war die Halbinsel vor Venedig mit ihren kilometerlangen Sandstränden.